Das Feuerlöschwesen in Niederaula
 

Der älteste bekannte Hinweis auf eine geregelte Organisation der Pflichtfeuerwehr in Niederaula liegt im Staatsarchiv Marburg. Es ist ein Verzeichnis vom 8. August. 1819 der Gemeinde Niederaula. Darin sind die Rettungs- und Löschmannschaften der Feuerwehr erwähnt:                                                               

A: Die Rettungsmannschaft unter dem Befehl des Greben (Bürgermeisters) Heinrich Weiffenbach

1. Johannes Bätz Dachdecker
2. Heinrich Weiffenbach Dachdecker
3. Johannes Schuch Dachdecker
4. Heinrich Schilling Zimmermann
5. Heinrich Hartwig Zimmermann
6. Johannes Schmermund Schmied
7. Johannes Wohlgemut Schmied
8. Adam Wolf Schmied

 

B: Die Spritzenmannschaften unter den Befehlen der Spritzenmeister Heinr. Sauer, Heinr. Nuhn & Nikolaus Bickhard

1. Georg Heinrich Schäfer 11. Georg Bätz
2. Heinrich Weiffenbach 12. Johannes Bechtel
3. Johannes Held 13. Johannes Oehm
4. Georg Stang 14. Johannes Heil
5. Johannes Braun 15. Wilhelm Bolender sen.
6. Konrad Ludwig 16. Heinrich Fischer
7. Jost Ludwig jun. 17. Heinrich Schmidt
8. Andreas Braun 18. Valentin Berlet
9. Peter Schweitzer 19. Valentin Steinberg
10. Johannes Rohrbach 20. Johannes Wohlgemut

C: Eine Löschmannschaft unter dem Befehl des Rottenmeisters Heinrich Diebel
1. Georg Möller 11. Kaspar Stein
2. Johannes Diebel sen. 12. Friedrich Steinberg
3. Georg Most 13. Jakob Wagner
4. Konrad Diebel 14. Reinhard Ritter
5. Michel Schwartz 15. Wolf Abt
6. Heinrich Schade 16. August Sandlos
7. Jost König 17. Verwalter Burkhardung
8. Peter Hühner 18. Werner Schmidt
9. Heinrich Eichmann 19. Bernhard Schrön
10. Adam Schüler 20. Konrad Kiehl

 

D: Eine Löschmannschaft unter dem Befehl des Rottenmeisters Konrad Gunkler
1. Johannes Thomas sen. 11. Jakob Pfalzgraf
2. Jakob Wegfahrt sen. 12. Paul Wille
3. Kaspar Gömbel 13. Heinrich Ruppel
4. Konrad Weber 14. Konrad Reuter
5. Elisabete Klippert 15. Johannes Völker
6. Johannes Rothard 16. Jost Hühner
7. Jakob Eichmann 17. Wilhelm Möller
8. Nikolaus Schüler 18. Anton Schäfer
9. Nikolaus Kurz 19. Johannes Geißer
10. Bartel Nuhn 20. Michel Meckbach

 

E: Eine Löschmannschaft unter dem Befehl des Rottenmeisters Justus Diebel
1. Konrad Eckhard 10. Georg Schuch
2. Johannes Pfalzgraf 11. Jost Vaupel
3. Adam Gutperlet 12. Johannes Wagner
4. Jakob Wohlgemut 13. Justus Risch sen.
5. Jakob Bolz 14. Johannes Luckhard
6. Wilhelm Bolender jun. 15. Heinrich Opfer
7. Dietrich Schade 16. Heinrich Eigenbrod "Schäfer"
8. Burkhard Schwarz 17. Hermann Wiederhold
9. Johannes Gunkler 18. Adam Kurz


Aufgestellt und jedem seine Pflicht anhand gemacht

Niederaula den, 29. Dezember 1819 Grebe (Bürgermeister) Weiffenbach  

In einem Protokollbericht vom 13. Januar 1824 wird über die Verlegung des damaligen Spritzenhauses berichtet. Wörtlich heißt es: „Da das alte Spritzenhaus in der Nähe der Kirche nicht unweit von der Pfarrerswohnung auf einem beschränkten Platze sich befinde und somit die Spritze schlecht auszufahren ist und lange Zeiten erforderlich sind, ehe solche wegzufahren ist.“

Nach Erörterung des Vorhabens, sowie die Besichtigung  der örtlichen Gegebenheiten durch den Bürgermeister Geshner und den Rentmeister Humburg, wurde ein schriftlicher Antrag zur Genehmigung  an das Kurfürstliche Kreisamt Hersfeld am 27. Januar 1824 gestellt. Dieser Gesuch wurde am 21. März 1824 schriftlich durch das Kurfürstliche Kreisamt Hersfeld mit den Hinweis auf Kostenersparnis zugelassen und genehmigt.

So wurde dann das neue Spritzenhaus „an der Straße von Mengshausen herauf kommend, in der Mitte des Ortes Niederaula, gegenüber dem Schmermundsbrauhause, cirka zwanzig Schritte vom Aulafluss entfernt“, aufgestellt (Vermutlich im heutigen Pfarrgarten gegenüber dem Gang zur Aula zwischen der Bahnhofstraße 14 und 16). Das Spritzenhaus wurde so gebaut, dass man von allen Seiten frei nach demselben kommen und die Spritze nach jeder Richtung des Ortes abfahren konnte.  

In einer „Übersicht über das Vorhandensein von Wasserbehältern für eintretende Feuersgefahr“ für den Kreis Hersfeld von 1839 steht bei Niederaula geschrieben: „Der Fuldastrand ist ohnfern, die Aula berührt den Ort und außerdem befinden sich hier 10 Pompen (Brunnenpumpen) und 31 Ziehbrunnen“  

In einem weiteren Protokollbericht vom 03. Januar 1857 wandte sich der Bürgermeister Nuhn an das Kurfürstliches Landratsamt Hersfeld mit der Bitte, die Anschaffung  drei neuer Feuerspritzen zu genehmigen. In dem Protokoll liest man weiterhin, das sich die Gemeinden Niederaula, Beiershausen, Asbach, Kohlhausen, Kerspenhausen, Hilperhausen, Mengshausen, Solms, Niederjossa, Hattenbach und Kleba zu einem großen Feuerlöschbezirk zusammen getan haben. So sollte eine Feuerspritze in Niederaula, eine in Mengshausen und die dritte in Hattenbach stationiert werden.

Am 18. März 1857 trafen sich die Ortsvorstände der Gemeinden Niederaula, Beiershausen, Asbach, Kerspenhausen, Mengshausen, Solms, Niederjossa, Hattenbach, Kleba, Kohlhausen und Hilperhausen zu einer Versammlung, wo man die Aufrechterhaltung des Spritzenverbandes und die Anschaffung einer zweiten Spritze beschloss. Standort der zweiten Spritze sollte Mengshausen sein. Der Ortsvorsteher von Kerspenhausen erklärte in der Versammlung, dass seine Gemeinde aus den Spritzenverband austreten werde. Er verzichtete somit namentlich an dem Eigentum der gemeinschaftlich angeschafften Spritze. Er teilte weiterhin mit, dass seine Gemeinde sich mit den Gemeinden Kohlhausen, Rossbach und Hilperhausen in einen eigenen Spritzenverband vereinigen werde. Darauf hin trat die Gemeinde Asbach ebenfalls aus den Verband aus und erklärte, dass sie eine eigene Spritze anschaffen wolle. Die restlichen sieben Gemeinden verblieben in den Spritzenverband.  

Im April des Jahres 1867 berichtete der Bürgermeister Nuhn an das Kurfürstliche Landratsamt in Hersfeld, dass die Gemeinde Niederaula drei Rohrspritzen und zwei Schlauchspritzen besitzt.  

Rohrspritze   Schlauchspritze


Weiterhin berichtete er, dass 135 Feuerlöscheimer, 6 Feuerleitern und vier Feuerhaken vorhanden sind. Wörtlich heißt es in dem Bericht an das Kurfürstliche Landratsamt: „Die vorerwähnten Feuerlöschgerätschaften sind vor dem Jahre 1864 bereits angeschafft; diese haben aber in den Jahren 1864 bis 1866 für die Schlauchspritzen 40 Taler, 13 Silbergroschen und sechs Heller und für die Feuerlöscheimer neun Silbergroschen an Unterhaltung gekostet.“

Im Oktober des Jahres 1875 gehörten die Gemeinden Niederaula, Solms, Mengshausen, Beiershausen, Niederjossa, Hattenbach und Kleba dem Spritzenverband Niederaula an. Die vorhandene Mannschaft war so eingeteilt, dass jeder wusste, was er bei vorkommenden Bränden zu tun hatte. Und wörtlich heißt es weiter: „Was die Feuerlöschgerätschaften betrifft, sind solche bei dem letzten Probieren in gutem Zustand befunden worden.“  

Handdruckspritze der Feuerwehr Solms von 1875, selbstansaugend
Hersteller: Feuerspritzenfabrik Louis Tidow, Hannover


Der damalige Bürgermeister Bieber beantragte in seinem Schreiben an das Kurfürstliche Landratsamt Hersfeld, zwei weitere Feuerleitern anzuschaffen und an verschiedenen Standorten in der Gemeinde anzubringen. Die Feuerleitern sollten von einer leichten Beschaffenheit sein, da sie bei Feuersbrünsten sehr schnell transportiert werden mussten.

Tabellarischer Bericht des Ortsvorstandes der Gemeinde Niederaula über die Organisation der Pflichtfeuerwehr in der Gemeinde Niederaula und die daselbst vorhandenen Löschmannschaften, Schläuche und Ausrüstungsgegenstände

 Aufgestellt Niederaula im Dezember 1875

 Der Bürgermeister
Bieber

 Verzeichnis der zu Steigermannschaft gehörigen Personen:

Paul Bieber Bauer Jacob Schrön Weißbinder
Jacob Bechtel Maurer Hanns Plaut Färber
Valentin Braun Wagner Sebastian Schüler Maurer
Konrad Grosenbach Schreiner Valentin Schäfer Drechsler
Jakob Weiffenbach Kiefer Jacob Martin Schreiner
Adam Bickhard Schuhmacher Heinrich Braun II Schuhmacher
Johannes Schmermund Wagner Josef Jaisel Handelsmann
Justus Ruppel Maurer George Pfalsgraf Maurer
Johannes Bätz Maurer Ernst Schuch Maurer
Ferdinand Weiffenbach Schäfer Justus Schmeer Maurer
Georg Schmermund Sattler Johannes Bickel Maurer
Jacob Herwig Bauer Adolf Königshof Schreiner
Friedrich Sandrock Bäcker Heinrich Gunkler Schneider
Konrad Daube Weißbinder Jakob Oswald Stein Gastwirt
Ferdinand Nuhn Bauer August Pilgrim Bauer

 
Verzeichnis der Mannschaft zur Feuerspritze Nr. 1

Wilhelm Weiffenbach Schreiner Spritzenmeister Nr. 1
Wilhelm Weiffenbach II Schreiner Stellvertreter
Valentin Schuch Maurer Rohrführer
George Schmermund Schmied dto.
Martin Reuber Bauer dto.
Philipp Kraft Schmied dto.
Aron Daniel Handelsmann Spritzen-Drücker
Caspar Steinberg Tagelöhner dto.
George Stang I Tagelöhner dto.
George Möller Tagelöhner dto.
Herz Plaut Handelsmann dto.
Moses Jacob Handelsmann dto.
Johannes Martin Bauer dto.
Johannes Barthel Tagelöhner dto.
George Pfalsgraf Schuhmacher dto.
Johannes Bechtel Schuhmacher dto.
Valentin Schmeer Bauer dto.
Heinrich Glebe Schuhmacher dto.
David Schumberg Handelsmann dto.
Andreas Braun Tagelöhner dto.
Georg Wagner Sattler dto.
Heinrich Noll Bäcker dto.
Heinrich Diebel Schuhmacher dto.
Adam Diebel Tagelöhner dto.
Justus Geißer Bauer dto.
Jakob Bechtel Bauer dto.
Adam Stang Tagelöhner dto.
Johannes Schäfer Schuhmacher dto.
Adam Kraushaar Korbmacher dto.
Valentin Gischler Schuhmacher dto.


Verzeichnis der Mannschaft zur Feuerspritze Nr. 2

Sebastian Eckhard Schreiner Spritzenmeister
Karl Eisenträger Blechschmied Stellvertreter
Heinrich Kraft Bauer Rohrführer
Johannes Wohlgemuth Schmied dto.
Conrad Schäfer Bauer Spritzen-Drücker
Heinrich Haupt Tagelöhner dto.
Johannes Hill Tagelöhner dto.
Caspar Weiffenbach Korbmacher dto.
Jacob Apt Handelsmann dto.
Jacob Kraft Bauer dto.
Maier Oppenheim II Handelsmann dto.
Caspar Wegfahrt Bauer dto.
Wilhelm Dickert Schneider dto.
Philipp Rohrbach Bauer dto.
Jacob Eckhard Strumpfweber dto.
Jacob Bechtel Schreiner dto.
George Hartwig Schneider dto.
Adam Haupt Tagelöhner dto.
Heinrich Sauer Tagelöhner dto.
Herz Oppenheim Metzger dto.
Heinrich Schäfer II Tagelöhner dto.
Heinrich Schmidt Bauer dto.
Ernst Bechtel Maurer dto.
George Stang Schneider dto.
Peter Hasenpflug Tagelöhner dto.


Verzeichnis der zur Brandwache und Rettungsmannschaft gehörigen Personen

Jacob Grenzebach Bauer Lorenz Bachmann Bauer
Michael Herwig Müller Sebstian Noll Bäcker
Jacob Glebe Bauer Daniel Herdtheim Handelsmann
Ernst Möller Bauer Heinrich Eichmann Gastwirt
Ferdinand Herwig Bauer Johannes Wegfahrt Bauer
Heinrich Schüler Bauer Jacob Nuhn Bauer
Johannes Glebe I Schuhmacher Bernhard Schrön Tagelöhner
Heinrich Weiffenbach Schuhmacher Lehrer Schenbrand
Samuel Oppenheim Handelsmann Adam Eyert
Jeremias Hill Gastwirt Paul Pfalzgraf Bauer
Bernhard Schuchhard Kaufmann Friedtrich Faust Bauer
Valentin Rohrbach Bauer Jacob Vaupel Bauer
Johannes Schmidt Bauer Sebastian Rohrbach Bauer
Eduard Catterei Kaufmann


Verzeichnis der zu Wassermannschaft gehörigen Personen

Johannes Stang I Bauer Friedrich Hill Tagelöhner
Wilhelm Königshof Schreiber Adam Borneis Tagelöhner
Friedrich Pfalsgraf Schuhmacher Caspar Stang Mützenmacher
Adam Reuber Schäfer Heinrich Schäfer I Bauer
Johannes Boltz Schäfer Friedrich Schrön Schuhmacher
Moses Levi Handelsmann George Dickert Tagelöhner
Samuel Levi Gastwirt Valentin Wurmnest Tagelöhner
Heineman Daniel Handelsmann Johannes Heyer Tagelöhner
Adam Oehm Tagelöhner Jakob Hebel Schäfer
George Hahn Schäfer George Both Schäfer
Jacob Apt I Handelsmann Heinrich Braun II Schuhmacher
Meilach Rothschild Lumpensammler Philipp Gischler Bauer
Meier Apt Handelsmann Valentin Maul Schäfer
Wihelm Eckhardt Schneider Wolf Apt Handelsmann
George Wagner Bader Heinrich Schmer Tagelöhner
Johannes Wegfahrt Tagelöhner Georg Eichmann Tagelöhner
Peter Diedrich Tagelöhner Valentin Berlet I Tagelöhner
Heinrich Ludwig Tagelöhner Heinrich Steinberg Schäfer
Johannes Merz Tagelöhner Wilhelm Stein Tagelöhner
George Koch Tagelöhner Johannes Steinberg Tagelöhner
Adam Meckbach Tagelöhner Ernst Ungewitter Tagelöhner
Heinrich Meckbach Tagelöhner Johannes Wurmnest Tagelöhner
Caspar Weiffenbach Bauer Johannes Gunkler Bauer
Johannes Stang Fuhrmann Johannes Schnabel Tagelöhner
Jacob Grosenbach Schuhmacher
Brandmeister Isidor Gundlach Landwirth
Stellvertreter Johannes Glebe Landwirth

An Gerätschaften standen zur Verfügung:

2 Spritzen, 10 Schläuche, 130 Feuereimer, 4 Feuerhaken, 4 Feuerleitern

(180 LA HEF 8258 Staatsarchiv Marburg))

In einer Übersicht aus dem Jahre 1882 der Feuerwehren im Kreis Hersfeld, die aus dem Staatsarchiv Marburg stammt, werden für Niederaula mit Oberförsterei nachfolgende Mannschaft und Geräte aufgeführt:


6 Mann Steigermannschaft, 57 Mann Spritzenmannschaft, 38 Mann Brandwach- und Rettungsmannschaft,
33 Mann Wassermannschaft.

4 Leitern, 2 Haken, 118 Feuereimer und 2 Fahrspritzen

In dem Kommentar steht: Steiger nicht ausgerüstet; Spritze leistungsfähig




Mitglieder der Feuerwehr Niederaula ca. 1890
vor dem Gasthaus Eichmann (später Hassenpflug), heute Hauptstraße 31
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