Der älteste bekannte Hinweis auf eine geregelte Organisation der Pflichtfeuerwehr in Niederaula liegt im Staatsarchiv Marburg. Es ist ein Verzeichnis vom 8. August. 1819 der Gemeinde Niederaula. Darin sind die Rettungs- und Löschmannschaften der Feuerwehr erwähnt:
Niederaula
den, 29. Dezember 1819 Grebe (Bürgermeister) Weiffenbach In
einem Protokollbericht vom 13. Januar 1824 wird über die Verlegung des
damaligen Spritzenhauses berichtet. Wörtlich heißt es: „Da das alte Spritzenhaus
in der Nähe der Kirche nicht unweit von der Pfarrerswohnung auf einem
beschränkten Platze sich befinde und somit die Spritze schlecht auszufahren
ist und lange Zeiten erforderlich sind, ehe solche wegzufahren ist.“ Nach
Erörterung des Vorhabens, sowie die Besichtigung
der örtlichen Gegebenheiten durch den Bürgermeister Geshner und
den Rentmeister Humburg, wurde ein schriftlicher Antrag zur Genehmigung
an das Kurfürstliche Kreisamt Hersfeld am 27. Januar 1824 gestellt.
Dieser Gesuch wurde am 21. März 1824 schriftlich durch das Kurfürstliche
Kreisamt Hersfeld mit den Hinweis auf Kostenersparnis zugelassen und genehmigt.
So
wurde dann das neue Spritzenhaus „an der Straße von Mengshausen herauf
kommend, in der Mitte des Ortes Niederaula, gegenüber dem Schmermundsbrauhause,
cirka zwanzig Schritte vom Aulafluss entfernt“, aufgestellt (Vermutlich
im heutigen Pfarrgarten gegenüber dem Gang zur Aula zwischen der Bahnhofstraße
14 und 16). Das Spritzenhaus wurde so gebaut, dass man von allen Seiten
frei nach demselben kommen und die Spritze nach jeder Richtung des Ortes
abfahren konnte. In
einer „Übersicht über das Vorhandensein von Wasserbehältern für eintretende
Feuersgefahr“ für den Kreis Hersfeld von 1839 steht bei Niederaula geschrieben: In
einem weiteren Protokollbericht vom 03. Januar 1857 wandte sich der Bürgermeister
Nuhn an das Kurfürstliches Landratsamt Hersfeld mit der Bitte, die Anschaffung
drei neuer Feuerspritzen zu genehmigen. In dem Protokoll liest
man weiterhin, das sich die Gemeinden Niederaula, Beiershausen, Asbach,
Kohlhausen, Kerspenhausen, Hilperhausen, Mengshausen, Solms, Niederjossa,
Hattenbach und Kleba zu einem großen Feuerlöschbezirk zusammen getan haben.
So sollte eine Feuerspritze in Niederaula, eine in Mengshausen und die
dritte in Hattenbach stationiert werden. Am
18. März 1857 trafen sich die Ortsvorstände der Gemeinden Niederaula,
Beiershausen, Asbach, Kerspenhausen, Mengshausen, Solms, Niederjossa,
Hattenbach, Kleba, Kohlhausen und Hilperhausen zu einer Versammlung, wo
man die Aufrechterhaltung des Spritzenverbandes und die Anschaffung einer
zweiten Spritze beschloss. Standort der zweiten Spritze sollte Mengshausen
sein. Der Ortsvorsteher von Kerspenhausen erklärte in der Versammlung,
dass seine Gemeinde aus den Spritzenverband austreten werde. Er verzichtete
somit namentlich an dem Eigentum der
gemeinschaftlich angeschafften Spritze. Er teilte weiterhin mit, dass
seine Gemeinde sich mit den Gemeinden Kohlhausen, Rossbach und Hilperhausen
in einen eigenen Spritzenverband vereinigen werde. Darauf hin trat die
Gemeinde Asbach ebenfalls aus den Verband aus und erklärte, dass sie eine
eigene Spritze anschaffen wolle. Die restlichen sieben Gemeinden verblieben
in den Spritzenverband. Im
April des Jahres 1867 berichtete der Bürgermeister Nuhn an das Kurfürstliche
Landratsamt in Hersfeld, dass die Gemeinde Niederaula drei Rohrspritzen
und zwei Schlauchspritzen besitzt.
Im
Oktober des Jahres 1875 gehörten die Gemeinden Niederaula, Solms, Mengshausen,
Beiershausen, Niederjossa, Hattenbach und Kleba dem Spritzenverband Niederaula
an. Die vorhandene Mannschaft war so eingeteilt, dass jeder wusste, was
er bei vorkommenden Bränden zu tun hatte. Und wörtlich heißt es weiter:
„Was die Feuerlöschgerätschaften betrifft, sind solche bei dem letzten
Probieren in gutem Zustand befunden worden.“
Tabellarischer
Bericht des Ortsvorstandes der Gemeinde Niederaula über die Organisation
der Pflichtfeuerwehr in der Gemeinde Niederaula und die daselbst vorhandenen
Löschmannschaften, Schläuche und Ausrüstungsgegenstände
|
Johannes Stang I | Bauer | Friedrich Hill | Tagelöhner |
Wilhelm Königshof | Schreiber | Adam Borneis | Tagelöhner |
Friedrich Pfalsgraf | Schuhmacher | Caspar Stang | Mützenmacher |
Adam Reuber | Schäfer | Heinrich Schäfer I | Bauer |
Johannes Boltz | Schäfer | Friedrich Schrön | Schuhmacher |
Moses Levi | Handelsmann | George Dickert | Tagelöhner |
Samuel Levi | Gastwirt | Valentin Wurmnest | Tagelöhner |
Heineman Daniel | Handelsmann | Johannes Heyer | Tagelöhner |
Adam Oehm | Tagelöhner | Jakob Hebel | Schäfer |
George Hahn | Schäfer | George Both | Schäfer |
Jacob Apt I | Handelsmann | Heinrich Braun II | Schuhmacher |
Meilach Rothschild | Lumpensammler | Philipp Gischler | Bauer |
Meier Apt | Handelsmann | Valentin Maul | Schäfer |
Wihelm Eckhardt | Schneider | Wolf Apt | Handelsmann |
George Wagner | Bader | Heinrich Schmer | Tagelöhner |
Johannes Wegfahrt | Tagelöhner | Georg Eichmann | Tagelöhner |
Peter Diedrich | Tagelöhner | Valentin Berlet I | Tagelöhner |
Heinrich Ludwig | Tagelöhner | Heinrich Steinberg | Schäfer |
Johannes Merz | Tagelöhner | Wilhelm Stein | Tagelöhner |
George Koch | Tagelöhner | Johannes Steinberg | Tagelöhner |
Adam Meckbach | Tagelöhner | Ernst Ungewitter | Tagelöhner |
Heinrich Meckbach | Tagelöhner | Johannes Wurmnest | Tagelöhner |
Caspar Weiffenbach | Bauer | Johannes Gunkler | Bauer |
Johannes Stang | Fuhrmann | Johannes Schnabel | Tagelöhner |
Jacob Grosenbach | Schuhmacher | ||
Brandmeister Isidor Gundlach | Landwirth | ||
Stellvertreter Johannes Glebe | Landwirth |
An Gerätschaften standen zur Verfügung:
2 Spritzen, 10 Schläuche, 130 Feuereimer, 4 Feuerhaken,
4 Feuerleitern
(180
LA HEF 8258 Staatsarchiv Marburg))
33 Mann Wassermannschaft.
4 Leitern, 2 Haken, 118 Feuereimer und 2 Fahrspritzen
In dem Kommentar steht: Steiger nicht ausgerüstet; Spritze leistungsfähig
Mitglieder der Feuerwehr Niederaula ca. 1890
vor dem Gasthaus Eichmann (später Hassenpflug), heute Hauptstraße 31
Hier klicken für Mitgliederliste