Jahreshauptversammlung: 48 Einsätze – neues Fahrzeug und Gründung der Löscheulen
Im Bild von links: Katja Schenk (Löscheulen), Kassenwart Frank Schmer, Feuerwehrfrau Tanja Pfaff-Pfalzgraf, Gemeindebrandinspektor Matthias Schenk, Wehrführer Matthias Pfaff, stellvertretender Wehrführer Norbert Schmidt, Vereinsvorsitzender Stefan Wolfert, Bürgermeister Thomas Rohrbach, stellvertretender Vorsitzender Michael Thamer, Beisitzer Dirk Hensel, Julia Deist (Löscheulen), Beisitzer Kurt Schäfer, Isabell Apel (Löscheulen) und Schriftführer Jörg Keileweit. Foto: Feuerwehr Niederaula
Ein intensives Jahr liegt hinter den Einsatzkräften der Freiwilligen Feuerwehr Niederaula. Insgesamt 48 Mal piepste der Melder. Das schwere Busunglück am 30. Dezember letzten Jahres stellte die Frauen und Männer vor eine besondere Herausforderung. Zur Unterstützung der Kameraden aus Bad Hersfeld und Kirchheim wurden die Niederaulaer Einsatzkräfte zu dem tragischen Unglück auf der A 4 gerufen. In ihren Grußworten dankte der erste Vorsitzende des Feuerwehrvereins, Stefan Wolfert, den Kameraden für ihren Einsatz und übermittelte die Dankesworte des Landkreises im Auftrag des verhinderten Kreisbrandmeisters Udo Mohr. Niederaulas Pfarrer Werner Ewald berichtete, dass sich insgesamt elf Notfallseelsorger um die Reisenden aber auch um die Einsatzkräfte der verschiedenen Hilfs- und Rettungsorganisationen gekümmert haben. Er bot weitere Unterstützung an.
In seinem Jahresbericht hob Vorsitzender Stefan Wolfert während der Jahreshauptversammlung der Freiwilligen Feuerwehr Niederaula im Schulungsraum drei markante Themen hervor: Die Gründung der Löscheulen im März. Er dankte Isabell Apel, Julia Deist und Katja Schenk für ihren unermüdlichen Einsatz für die Nachwuchsförderung. Nach einem Mehrheitsentscheid der Mitglieder wurden die Aufgaben des Vereinsvorstandes und der Wehrführung getrennt und ein neuer Vorstand gewählt. Mit diesem Schritt soll die Wehrführung entlastet und die vielen Aufgaben auf mehr Schultern verteilt werden. Als dritten Punkt nannte Wolfert die Anschaffung eines gebrauchten Mannschaftstransportwagens aus eigenen Feuerwehrmitteln. Der alte MTF musste wegen zu hoher Reparaturkosten außer Dienst gestellt werden.
Wehrführer Matthias Pfaff gab einen Überblick über die Einsätze des vergangenen Jahres. Die insgesamt 43 Aktiven wurden zu fünf Bränden, 28 technischen Hilfeleistungen, zwölf Brandmeldeanlagen und drei Fehlalarmen gerufen. Außerdem absolvierten sie zwei Brandsicherheitsdienste, vier Übungen und zwei Alarmübungen. Jugendwart Roland Pfaff berichtete von zahlreichen Aktivitäten der Jugendfeuerwehr. Ob Völkerballturniere, eine gemeinsame Waldbrandübung, Ausbildung, Wettkämpfe standen die Leistungs- und Jugendflamme im Fokus des Nachwuchses.
Über einen großen Zuspruch freuen sich die Löscheulen. Bis zu 34 Kinder kommen zu den Nachmittagen. Katja Schenk erklärte, dass Feuerwehrthemen lediglich 30 Prozent des Angebotes für die Kleinen ausmachen. In erster Linie werden Spielenachmittage angeboten. Die Verkehrssicherheit und das soziale Verhalten sind weitere Themen. So waren die Löscheuelen zum Beispiel zu Besuch im Kreisaltenheim. Außerdem beteiligten sich die Löscheulen an der jährlichen Aufräumaktion „Sauberhafter Frühling“. Katja Schenk bedankte sich im Namen der Löscheulen für die Spenden der örtlichen Sparkasse und der VR-Bank. Sie unterstrich, dass die Nachwuchsförderung auch den Ortsteilfeuerwehren zugute komme, da die Kinder später möglichst zahlreich in ihren Wohnorten den Feuerwehren erhalten bleiben sollen.
Gemeindebrandinspektor Matthias Schenk dankte den Kameradinnen und Kameraden für ihr Engagement. Gerade der Einsatz beim Busunglück an der A 4 habe gezeigt, wie wichtig die enge Zusammenarbeit und das gemeinsame Üben mit den Kameraden aus Bad Hersfeld und Kirchheim sei. Regelmäßig werden gemeinsame Übungsabende mit dem GABC-Zug der Freiwilligen Feuerwehr Bad Hersfeld organisiert. „Auch wenn bei diesem Einsatz der GABC-Zug nicht im Einsatz war, so waren es die Kameradinnen und Kameraden. Man kennt sich und arbeitet automatisch viel besser im Team zusammen“, sagte Schenk. Der stellvertretende Gemeindebrandinspektor Mike Völker gab einen aktuellen Zwischenbericht zum Thema Digitalfunk und erinnerte an die entsprechenden Schulungen. Die Kameradin Tanja Pfaff-Pfalzgraf wurde zur Feuerwehrfrau befördert.
Bürgermeister Thomas Rohrbach gab einen kurzen Ausblick aus Sicht der Kommune. Trotz anhaltend angespannter Haushaltslage solle der Brandschutz weiter sichergestellt und gefördert werden. Die Anschaffung eines LF 10/6 für Kerspenhausen steht auf der Prioritätenliste des Landkreises auf Platz eins. Der Neubau des Feuerwehrgerätehauses in Niederjossa auf Platz zwei. Über die Möglichkeiten von Fusionen einzelner Einsatzabteilungen in den Ortsteilen müsse weiter gesprochen werden.
Der stellvertretende Wehrführer Norbert Schmidt gab in seiner Unfallverhütungsunterweisung (UVV) einen interessanten Einblick über die Gefahren von Windkraftanlagen. Im Gemeindegebiet von Niederaula stehen oberhalb von Hattenbach vier Windkraftanlagen. Feuer, herabfallende Flügel oder Umsturz der gesamten Anlage, Eissturz – die über 100 Meter hohen Anlagen seien keinesfalls zu unterschätzen und Einsatzszenarien durchaus keine Seltenheit, wie Schmidt an regionalen Beispielen zeigte.
Zum Abschluss dankte der Erste Vorsitzende Stefan Wolfert für den zahlreichen Besuch – erstmals waren auch die Mitglieder der Jugendfeuerwehr zur Jahreshauptversammlung eingeladen. Als weitere Termine im laufenden Jahr 2015 nannte Wolfert das Kreisvölkerball-Turnier am 18. und 19. April in der Großsporthalle Niederaula und den Kreisentscheid der Hessischen Feuerwehrleistungsübung am 31. Mai in Niederaula.