Umwandlung der Pflichtfeuerwehr zur einer
Freiwilligen
Feuerwehr
Bis
in die „Zwanziger Jahre“ des 20. Jahrhunderts gab es überwiegend nur Pflichtfeuerwehren.
In dieser Zeit fing man an, diese in Freiwillige Feuerwehren umzuwandeln,
d.h. die Führungskräfte wurden demokratisch gewählt und nicht, wie bei
den Pflichtfeuerwehren, bestimmt.
Einem Zeitungsbericht aus der Hersfelder Zeitung von Mittwoch dem, 29.
Juli 1925 ist folgender Text zu entnehmen:
„Dem langjährigen Steigerführer Herrn Adam Schenk aus Niederaula ist es
endlich gelungen, eine Freiwillige Feuerwehr zu gründen. Zu diesem Zwecke
versammelten sich in der „Rohrbachschen Wirtschaft“ am 26. Juli 1925,
38 Feuerwehrkameraden, um ihren Führer zu wählen.
Nachdem Herr Bürgermeister Adam Bieber alle Erschienenen begrüßt hatte,
ergriff Zugführer Hasenpflug das Wort und schilderte Aufgaben und Ziele
einer Freiwilligen Feuerwehr.
Er gab auch Anleitung zum Ausbau derselben. Gewählt wurden die Herren
Jakob Pfalzgraf zum Brandmeister, Johannes Pfalzgraf zum Steigerführer,
Nikolaus Thamer zum 1. Zugführer, Heinrich Rohrbach zum 2. Zugführer,
Hans Töpper zum Schriftführer und Johannes Hebel zum Zeugwart.“
Im Protokollbuch der Freiwilligen Feuerwehr steht dazu folgender Text:
26.
Juli 1925
Protokoll über die am 26.07.1925 stattgefundene Wahl der Führer der
Freiwilligen Feuerwehr.
Zu der Versammlung waren 38 Mitglieder anwesend.
Jakob Pfalzgraf wurde mit 32 Stimmen zum Brandmeister gewählt. Johannes
Pfalzgraf wurde als Steigerführer mit 17 Stimmen gewählt. Nikolaus Thamer
wurde als 1. Zugführer mit 21 Stimmen gewählt. Heinrich Rohrbach wurde
als 2. Zugführer gewählt. Hans Töpper wurde mit 18 Stimmen als Schriftführer
und Kassierer gewählt. Johannes Hebel wurde durch Zuruf als Zeugwart gewählt.
Die Wahl wurde von vorher genannten Gewählten angenommen.
vorgelesen:
der Schriftführer:
der Vorstand:
gez.
Töpper
Pfalzgraf
Am 30. August 1925 kam die Wehr erneut zusammen. Hierbei wurde die neue
Feuerwehrsatzung vorgelesen und von der Versammlung einstimmig beschlossen.
30. August 1925
Herr Bürgermeister Bieber eröffnete um 2 ½ Uhr nachmittags die Sitzung
und erteilte dem Herrn Bezirksbrandmeister Hoffmann das Wort. Derselbe
gab die Satzungen, welche sich für eine Freiwillige Feuerwehr eignen bekannt.
Die Satzungen wurden vorgelesen und von den Mitgliedern angenommen. Im
weiteren wurden gleichzeitig die Höhe der Strafen festgesetzt und in den
Satzungen vermerkt. Im Laufe der Sitzung kam der Bezirksbrandmeister auf
die Führung zu sprechen und gab annehmbare Ratschläge. Fernerhin wurde
beschlossen, den Herrn Bürgermeister zu einer Anordnung zu veranlassen,
dass die Pflichtfeuerwehr die Bekleidungsstücke und Ausrüstungsstücke
abgibt, dass dieselben dann der Freiwilligen Feuerwehr überliefert werden.
Ferner wurde beschlossen, dass die Satzungen in dreifacher Ausführung
angefertigt und dem Bürgermeister ausgehändigt werden zur Weitergabe an
das Landratsamt.
der
Schriftführer:
der Vorstand:
gez.
Hans Töpper
Pfalzgraf
Hier
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In
der Zeit des dritten Reichs wurde die Feuerwehr zur Feuerpolizei umbenannt.
Die Feuerwehrfahrzeuge, wurden von Rot in Grün umlackiert. Die Feuerwehr
hatte in dieser Zeit, neben der Feuerbekämpfung, überwiegend polizeiliche
Aufgaben zu erfüllen.
Anlässlich
einer Osterübung wurde im Jahr 1946 die Freiwillige Feuerwehr Niederaula
auf dem Hof Pfalzgraf (Schiller) in der Bahnhofstraße 16 unter Schwierigkeiten
wieder aktiviert. Damals bestand noch ein Versammlungsverbot welches die
Militärverwaltung der Amerikaner verhängt hatte.
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